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Tag 3: Von Estellencs nach Esporles

Bericht zu unserer GR-221-Wandertour zu Recherchezwecken in der südlichen Serra Tramuntana auf Mallorca
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Nachdem wir die erste Nacht im Freien auf dünnen Isomatten verbracht hatten, tat die Übernachtung im richtigen Bett ziemlich gut. Nach dem Frühstück versorgten wir uns im Dorfladen mit Wasser und sind dann Richtung Esporles aufgebrochen. Auffallend waren von Anfang an die vielen einheimischen Mountainbiker, wie auch Wanderer die uns begegnet sind, was sicherlich am Wochenende lag, das die Mallorquiner in die Tramuntana treibt.

Da der GR-221 bei der Finca es Rafal gesperrt ist haben wir uns vorher (noch in Deutschland, bei der Planung) nach einem Alternativweg umgeschaut. Also sind wir noch vor der Wegsperrung zur Finca es Rafal, dem Fahrweg bergauf nach Südosten gefolgt in Richtung Finca Planícia. Die Regierung hat das gesamte Anwesen (knapp 450 ha) 2009 gekauft. Im Moment befindet sich die Finca noch im Umbau. Es soll ein Ausflugsziel für Wanderer werden.

Panorama der Finca Planícia

Panorama der Finca Planícia

Die Markierung des neuen Weges (die Umgehung um es Rafal) ist noch nicht optimal (nur markiert, nicht beschildert), wir haben einige neue Steinmännchen zur besseren Orientierung gebaut. Und auch Spaß dabei gehabt, wie man sieht ;-)

Der weitere Weg nach Esporles war nicht sonderlich spannend. Beim Auflugsziel sa Granja, ein ehemaliges Kloster, trifft der Weg auf die Straße Ma-1100 nach Esporles. Dann geht es ca. 900m auf einem einem Parallelweg entlang der Straße bis der GR-221 nach rechts abzweigt und direkt nach Esporles führt. Dort kamen wir gegen 15:30 nach 15,5 Kilometern erschöpft an. Leider gab es keine Möglichkeit mit dem Bus oder einem Taxi weiter nach Valldemossa zu kommen. Also haben wir nach einer kleinen Stärkung uns auf die Suche nach einer geeigneten Stelle für unsere Zelte gemacht. Wir wurden zum Glück schnell fündig.
Den Tag haben wir dann gemütlich beim Essen mit gutem Wein ausklingen lassen.

Wege & Markierungen

Bei uns ist man gewohnt, vom Wanderparkplatz aus – mit oder ohne Wanderkarte – gut ausgeschilderten und markierten Routen zu folgen. Auf Mallorca ist das ganz anders:

Zwar wurden – wie erwähnt – mittlerweile eine ganze Reihe von Routen mit Wegweisern versehen, aber dennoch gibt es kein in sich geschlossenes, gekennzeichnetes Wegenetz.

Das liegt u. a. daran, dass viele Wanderwege über privates Gelände führen. Manche Grundeigentümer bringen dem Wandertourismus wenig Begeisterung entgegen und verunsichern in vielen Fällen Wanderer mit Warnschildern (Foto: Privatgrundstück-Durchgang verboten), zugesperrten Gattern oder Toren. Sie missachten damit das eigentlich für die ganze Insel offiziell geltende traditionelle Wegerecht.

Trotz der mancher Verbotsschilder stößt man indessen nur selten auf ernsthafte Hindernisse bzw. in persona auf protestierende Grundeigentümer. Konkrete Hinweise zu Wegsperrungen und Hindernissen, sofern bekannt, finden sich bei den Beschreibungen davon eventuell betroffener Wegabschnitte.

Viele Verbotsschilder, aber offene Tore

Vielerorts, wo eine „offizielle“ Ausschilderung fehlt, haben private Organisationen und Wanderer diese Wege und Pfade mit kleinen Steinpyramiden (Steinmännchen) und Farbmarkierungen gekennzeichnet. Sie weisen vor allem an unsicheren und kritischen Stellen den richtigen Weg.

Steinmännchen

Neben Gattern und Toren sind sog. Trockensteinmauern, die ohne Mörtel aufgeschichtet wurden, und Zäune Hindernisse für den Wanderer, die häufig mit Hilfe von – dafür auch vorgesehenen – Leitern überwunden werden können.

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